RIA Nowosti
Grippebekämpfung: WHO zeigt Interesse für neue russische Medikamente
29/07/2009 18:32 MOSKAU, 29. Juli (RIA Novosti).
Die Leitung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt Interesse für die russischen Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Prophylaxe und Behandlungen von Grippe, darunter auch vom neuen Stamm A/H1N1.
Das teilte der Pressedienst der russischen Aufsichtsbehörde für Gesundheits- und Sozialschutz (Rossdrawnadsor) am Mittwoch mit.
Am Vortag hatte ein Arbeitstreffen zwischen dem Chef der russischen Aufsichtsbehörde, Nikolai Jurgel, und dem Direktor des europäischen regionalen WHO-Büros, Marc Danzon, stattgefunden.
"Bei einem Besuch im Forschungsinstitut für Grippe haben wir uns für die Forschungen zur kombinierten Anwendung von Alfa- und Gamma-Interferonen für die Behandlung und Prophylaxe von Grippe, darunter auch vom Stamm A/H1N1, interessiert. Diese Kombination wird in der WHO als ein neues Mittel zur Prophylaxe und Behandlung von Grippe erörtert", sagte Danzon.
Wie der Chef des Forschungsinstitutes für Grippe, Oleg Kisseljow, früher zu RIA Novosti gesagt hatte, ist das neue Präparat im Unterschied zu anderen Antigrippemitteln darauf ausgerichtet, die Immunität gegen die Viren zu stärken. Das Medikament enthält eine Kombination von Alfa- und Gamma-Interferonen und sorgt dadurch für das bestmögliche Ergebnis bei der Behandlung der Grippe A/H1N1.
Zur Erleichterung der Einnahme durch die Patienten wird das Medikament in Form von Nasentropfen hergestellt. Eine Packung soll ab 300 Rubel (rund sieben Euro) kosten.
Laut der stellvertretenden Direktorin des regionalen WHO-Büros für Europa, Nata Menabde, wird Russland von der WHO als einer der Spitzenreiter bei der Entwicklung und Anwendung neuer effektiver Grippemedikamente betrachtet.
Die WHO sei daran interessiert, möglichst viele Informationen über die klinischen Forschungen und die Registrierung von Interferonen zu erhalten, so Menabde.
"In der WHO werden demnächst die Verzeichnisse von Medikamenten zur Behandlung und Prophylaxe von Grippe überarbeitet. Wir möchten dabei die russischen Präparate in gebührender Weise präsentieren", sagte die WHO-Vertreterin.
Wie der Chef der russischen Aufsichtsbehörde dazu äußerte, verfolgt Rossdrawnadsor aufmerksam die Situation um die Grippe und führt wöchentlich Konsultationen mit führenden Fachleuten in diesem Bereich durch.
Die WHO hatte früher unter anderem das Präparat Tamiflu aus schweizerischer Produktion zur Behandlung der Grippe A/H1N1 empfohlen. Eine Packung davon kostet in den Moskauer Apotheken 1800 bis 2000 Rubel (40 bis 45 Euro).
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