Anschlag auf Boliviens Präsident vereitelt
16. April 2009, 20:26
Die bolivianische Polizei präsentierte ein in den Räumlichkeiten der Firma COTAS (Cooperativa de Telefonos de Santa Cruz) sichergestelltes Waffenlager.
Morales: Söldner kamen aus Irland und Ungarn - Sprengstoff und Waffen sichergestellt, zwei Festnahmen
Caracas - Sicherheitskräfte haben nach Angaben von Boliviens Präsident Evo Morales drei Ausländer erschossen, die gemeinsam mit hochrangigen Regierungsmitarbeitern ein Attentat auf ihn geplant haben sollen. Der Ungaro-Bolivianer Eduardo Rózsa Flores, der Ire Dwyer Michael Martin und der Ungar Magyarosi Árpád seien bei einer halbstündigen Schießerei bei einem Hotel getötet worden, sagte Morales am Donnerstag. Der Bolivianer Mario F. Tadic und der Ungar Elod Toazo seien festgenommen worden.
Die Polizei hat laut Regierung eine Verschwörung gegen den Präsidenten aufgedeckt. Der stellvertretende Innenminister Marcos Farfan teilte in La Paz mit, dass es dabei am Donnerstag in der ostbolivianischen Stadt Santa Cruz zu einer Schießerei gekommen sei. Drei Personen seien erschossen und zwei verhaftet worden.
Polizeichef Victor Hugo Escobar teilte mit, die Fahnder hätten Sprengstoff, Scharfschützengewehre, großkalibrige Waffen und Pläne für die Verfolgung eines Autokonvois mit dem Präsidenten sichergestellt. Die rohstoffreiche und wohlhabendere Tiefland-Region Santa Cruz ist eine Hochburg der konservativen Opposition gegen die linksgerichtete Regierung in La Paz. (red/Reuters/APA)
Wie man aus bolivianischen Quellen erfährt, ist eines der Toten der Journalsit Eduardo Rózsa-Flores (bolivianische Mutter, ungarischer Vater). Er war z.Z. des Systemwechsels der letzte Sekretär des Kommunistischen Jugendverbandes der Philosophischen Fakultät der Eötvös Universität Budapest. Später nahm er im kroatischen Krieg teil, war Kommandant der Internationalen Truppe. In Kroatien werden ihm etliche kriminelle Taten nachgesagt. In den letzen Jahren tauchte er in Ungarn in der rechtsextremen Szene auf. Zugleich war er Vizepäsident der Ungarischen Islamischen Gemeinschaft.
Polizei vereitelte offenbar Mordanschlag auf Morales zuletzt aktualisiert: 17.04.2009 - 06:32 Cumana (RPO). Die bolivianische Polizei hat laut Präsident Evo Morales ein Mordkomplott gegen ihn und seinen Stellvertreter Alvaro Garcia Linera vereitelt. Eine schwer bewaffnete Gruppe "ausländischer Söldner" habe ein Attentat auf ihn und den Vizepräsidenten verüben wollen. Das sagte Staatschef Morales am Donnerstag während eines Besuchs im venezolanischen Cumana. Er sei von den Behörden über die Pläne informiert worden und habe deshalb den Befehl zur Festnahme erteilt. Die Polizei hatte am Donnerstagvormittag ein Hotel in Santa Cruz im Osten des Andenstaats gestürmt und dort bei einer Schießerei drei mutmaßliche Terroristen getötet. Zwei weitere wurden festgenommen. Die Beamten fanden dort nach eigenen Angaben zudem Sprengstoff und Waffen. Laut Ermittlern soll die Gruppe auch hinter einem Sprengstoffanschlag auf das Haus von Kardinal Julio Terrazas, dem Chef der katholischen Kirche in Bolivien, stecken. Dabei wurde am Mittwoch das Eingangsportal von dessen Anwesen in Santa Cruz teilweise zerstört. Der sozialistische Morales warf der Opposition vor, hinter dem Komplott zu stecken. Sie hätten mit dem Anschlag auf den Kardinal eine falsche Fährte legen und seine Anhänger in Misskredit bringen wollen. Terrazas und Morales waren in der Vergangenheit mehrmals aneinander geraten. Morales wirft dem Kardinal vor, im Dienste der bolivianischen Opposition zu stehen. Die wohlhabende Provinz Santa Cruz ist eine Hochburg der konservativen Opposition gegen die linksgerichtete Regierung in La Paz. Terror in Bolivien Verhaftungen nach Anschlag auf Kardinal in Santa Cruz. Präsident Morales im Ausland Von M. Daniljuk amerika21.de La Paz. Heute wurden in Bolivien bei einer Polizeioperation mehrere Personen getötet, die für einen Anschlag auf das Wohnhaus des Kardinals Julio Terrazas verantwortlich sein sollen. Bei der Aktion seien außerdem mindestens zwei Männer verhaftet worden, berichten lokale Medien. Die Bundesregierung erklärte, die Attentäter hätten weitere Aktionen geplant, unter anderem Mordanschläge auf Evo Morales, den bolivianischen Vize-Präsidenten Álvaro García und auf Oppositionspolitiker. Präsident Evo Morales befindet sich gegenwärtig in der venezolanischen Stadt Cumana und nimmt dort am langfristig geplanten Gipfeltreffen der Alba-Staaten teil. Gastgeber Hugo Chávez hatte erst letzte Woche öffentlich vor Versuchen gewarnt, die linke Regierung von Evo Morales zu stürzen. Die bolivianische Regierung bezeichnete die Attentäter heute als eine "Gruppe internationaler Terroristen und Söldner". Tatsächlich scheint es sich bei den Toten und Verhafteten nach ersten Medienberichten hauptsächlich um Ausländer zu handeln. Allerdings sind die Angaben über deren Nationalität widersprüchlich: Während die BBC von einem Ungarn und einem Rumänen berichtete, gaben andere Medien Kroatien und Irland als Herkunftsländer an. Unter den Verhafteten soll sich auch ein Bolivianer befinden. Unklar ist bisher, welche Verbindung zwischen der genannten Gruppe und dem gestrigen Bombenanschlag besteht. Heute morgen (Ortszeit) stürmte die Polizei ein Hotel in Santa Cruz. Dabei kam es zu einer längeren Schießerei. Anschließend durchsuchten Polizeieinheiten ein lokales Telefongeschäft, wo sie Schusswaffen, Sprengstoff und Papiere beschlagnahmten. Aus den beschlagnahmten Unterlagen gehe hervor, dass die Gruppe Anschläge auf den Präsidenten und ihn selber geplant habe, berichtete Vizepräsident Álvaro García heute auf einer Pressekonferenz im Regierungspalast. Mitglieder der Terrorgruppe hätten öffentliche Veranstaltungen des Präsidenten besucht und seine Fahrtrouten verfolgt. Der Vertreter der bolivianischen Regierung geht davon aus, dass sich weitere Terrorzellen in Bolivien aufhalten. Möglicherweise existiere ein langfristiger Plan zur Destabilsierung des Landes. Man werde jetzt alles daran setzen die Auftraggeber der Gruppe zu identifizieren. Die beschlagnahmte Ausrüstung weise darauf hin, dass die Gruppe einen finanzkräftigen Auftraggeber haben müsse, ergänzte der bolivianische Ministerpräsident Alfredo Rada. Unterdessen sprach ein Vertreter der rechten Opposition, der Gouverneur der Provinz Santa Cruz, Rubén Costas, mit Blick auf die Polizeioperation von einer "Show, um den vorherigen Erklärungen des Präsidenten Glaubwürdigkeit zu verleihen." Evo Morales hatte in der Vergangenheit die Anwesenheit von paramilitärischen Gruppen im Bundesstaat Santa Cruz angeprangert, wo die Opposition gegen die sozialistische Bundesregierung besonders radikal auftritt. Die Einschätzung von Rubén Costas ist auch deshalb ungewöhnlich, weil er selber nach Angaben der Regierung auf der Liste der möglichen Anschlagsziele steht. Kardinal Julio Terraza, dessen Haus gestern Ziel eines Bombenanschlags wurde, ist ebenfalls der Opposition zuzurechnen. Der Kardinal befand sich allerdings zum Zeitpunkt der Explosion nicht in dem Gebäude.
Anschlag auf Kardinal Sandoval erschüttert Bolivien Stand: 16. April 2009 | Kategorien: Südamerika Auf das Haus des Vorsitzenden der Bolivianischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Santa Cruz, Kardinal Julio Terrazas Sandoval, wurde in der Nacht auf Mittwoch ein Anschlag verübt. Dies meldet die Pressestelle des Bistums Trier unter Berufung auf die Katholische Nachrichtenagentur (KNA). Wie der lokale Fernsehsender „ATB Channel” meldet, ist der Eingang des Hauses bei dem Anschlag mit Dynamitstangen teilweise zerstört worden. Menschen seien nicht verletzt worden. Terrazas, der sich derzeit von einer Operation erholt, habe sich zur Tatzeit nicht in dem Haus aufgehalten. Motive oder Täter sind bisher nicht bekannt, Zeugen haben nach der Tat drei Männer und eine Frau in einem Auto davonfahren sehen, berichten die Medien unter Berufung auf die Polizei. Als „sehr ernsten und besorgniserregenden Akt” hat der bolivianische Staatssekretär Marcos Farfan in der Zeitung „Latin American Herald Tribune” den Anschlag bezeichnet. Die Regierung sei „tief bestürzt” über den „terroristischen Akt gegen eine Person, die nicht nur für die katholische Kirche stehe, sondern auch eine wichtige Persönlichkeit für das bolivianische Volk sei”. Das Bistum Trier und Bolivien sind seit fast 50 Jahren partnerschaftlich verbunden. Kardinal Terrazas und die bolivianischen Bischöfe besuchten Trier zuletzt im vergangenen November auf der Rückreise von einem Besuch in Rom. mit freundlicher Genehmigung: Pressestelle Bistum Trier | Foto: Divulgação Permanente URL:: http://brasilblog.net/suedamerika/6005/anschlag-auf-kardinal-sandoval-erschuettert-bolivien/
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