Bundeswehr trainiert Kampfeinsätze mit Zivilisten
Dass die US-Armee in Deutschland ihre Kampfeinsätze in Kampfdörfern trainiert und dazu jährlich Tausende Zivilisten rekrutiert, ist inzwischen bekannt. Aber auch die Bundeswehr trainiert „bei der abschliessenden Zusatzausbildung“ zur Vorbereitung ihrer Auslandseinsätze am UN-Ausbildungszentrum Hammelburg mit Zivilisten. Das bestätigte die Bundesregierung auf Anfrage von Inge Höger (DIE LINKE).
Bisher wurde immer davon gesprochen, dass die Zivilisten in den Übungsszenarien ausschliesslich von Rekruten und Reservisten der Bundeswehr gespielt würden. Die bis zu 200 zivilen Statisten, die jährlich für die Vorbereitung der Soldaten auf konfrontative Situationen bei ISAF und KFOR benötigt werden, werden von Zeitarbeitsfirmen rekrutiert, die wiederum mit der Bundesagentur für Arbeit kooperieren.
Dazu erklärt Inge Höger, abrüstungspolitische Expertin der Linksfraktion im Bundestag:
„Als LINKE lehnen wir die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Besatzungskriege der NATO grundsätzlich ab. Dass auch die Zivilbevölkerung in Deutschland zur Vorbereitung der Soldaten auf den Krieg missbraucht wird, ist für die LINKE ein Skandal! Der Krieg sickert ein!“
„Tausende Statisten stellen jährlich auf US-Basen in der Bundesrepublik für ein Handgeld Krieg und Besatzung nach. Die Soldaten bereiten sich darauf vor, als Besatzungsarmee vor allem mit der Bevölkerung konfrontiert zu werden. Dass auch die Bundeswehr mittlerweile Zivilisten rekrutiert und Kriegs-Rollenspiele spielt, unterstreicht, dass es der Bundeswehr in ihren Auslandseinsätzen vor allem um so genannte ‚Crowd- und Riotcontrol’, also um die Bekämpfung von Aufständen der Zivilbevölkerung geht. Die Bundeswehr trainiert Besatzung!“